In der Messe am frühen Morgen in St. Joseph konnten jeder Gottesdienstteilnehmer eine Kerze entzünden und sie unter das am Kerzenständer bereits aus brennenden Kerzen gestellte Wort "PAX" (Frieden) stellen. So wurde der Wunsch nach Frieden mit dem Kerzenlicht der Menschen unterstrichen.
In Kaldauen war am Karnevalssonntag eigentlich eine kölsche Messe geplant, aber nach dem Einmarsch der Russen in die Ukraine konnte man sich damit nicht mehr anfreunden und so schrieb Rosi Meis kurzerhand ein aktuelles Predigtgespräch:
R: Eigentlich wollten wir ausgehend vom letzten Satz des Evangeliums „Wovon das Herz voll ist, davon spricht der Mund.“ davon erzählen, wieviel Gemeinsamkeit, wieviel Freiheit, wieviel Mitmenschlichkeit und wieviel Liebe aus einem frohen Herzen hervor gehen kann.
P: Wir hatten bunte Bilder gestaltet und Lieder ausgewählt, die davon erzählen, dass Menschen aufeinander achten und als Freunde zusammenstehen.
R: Doch dann stockte uns das Herz. Wir sind fassungslos. Ein Mensch brach mit allen Regeln des Völkerrechts und griff die Ukraine an. Unsere Gedanken sind bei den Menschen in diesem Land.
P: Wir sind voller Angst. Jetzt können wir nicht einfach zum Alltag übergehen. Bei vielen vermeintlich kleinen Ungerechtigkeiten und Verfehlungen haben wir weggeschaut.
R: Die Ressourcen der Erde werden ausgebeutet. Das Klima erwärmt sich.
P: Die Hemmschwelle, Gewalt auszuüben, sinkt. Feuerwehr, Rettungskräfte und Polizei werden angegriffen.
J: In der Kirche ist ein Kampf um den richtigen Weg entbrannt.
R: Widersprüchliche Nachrichten erreichen uns. Was ist wahr? Was ist richtig?
P: Man fordert wieder Aufrüstung statt Abrüstung. Wie sollen wir reagieren? Im Kleinen schlagen wir zurück. Jetzt merken wir, dass unsere Gegenwehr sinnlos ist.
J: Gott, du hast uns deine Schöpfung anvertraut. In deinem Sohn ist das Reich Gottes auf der Erde angebrochen. Wir haben dich enttäuscht.
R: Christus hat die Fortführung seines Werks in unsere Hände gelegt. Am liebsten würden wir ihm diese Verantwortung zurück geben.
P: Da kann man nur beten, sagt man so leicht. Doch Gott ist kein Zauberer, der jetzt mal eben den Frieden schafft. Aber wir hoffen, dass er die Herzen der Kriegstreiber erreicht und verwandelt.
J: Wir können nur unsere Hilflosigkeit eingestehen. Wir können nur anerkennen, dass wir nicht die Macher des Friedens und der Freiheit sind. Und wir können nur darauf hoffen, dass Christus die Not wendet.
Wir fragen uns: Vertrauen wir noch darauf, dass die Liebe gewinnt?
Am Sonntagnachmittag hatte der Kirchbauverein in Kaldauen zum Gebet für den Frieden eingeladen.
Ab heute findet jeden Montag und jeden Mittwoch um 18:30 Uhr in St. Joseph auf dem Brückberg, sowie jeden Freitag um 19:30 in St. Servatius in der Innenstadt ein Gebet für den Frieden statt.
Alle sind herzlich eingeladen!
Notruf für Krankensalbung:
0152-02697547
Das Pastoralbüro ist für den Publikumsverkehr geöffnet:
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