„Darstellung des Herrn“

31.01.25, 08:00
Gemeindereferentin Carmen Kremser

Lieber Schwestern und Brüder

am Samstag feiern wir das Fest der „Darstellung des Herrn“. Mit Kerzenweihe und Lichterprozession in St. Servatius. Das Evangelium berichtet von einer jungen Familie, einem Kind und alten Leuten, die sich begegnen, sich ansprechen und miteinander kommunizieren. Und indem sie miteinander über ihrem Glauben sprechen, stellen sie fest, dass sie füreinander von Bedeutung sind, weil sie sich gegenseitig helfen können, das Heil zu entdecken – Gott in ihrem Leben.

Hier begegnen sich nicht nur Jung und Alt. Hier begegnet das Kind Jesus, der Heiland und Erlöser „seinem“ Volk, das auf Rettung wartet; hier begegnen sich Gott und der Mensch.                                                                                        

Eigentlich höchst seltsam: Ein kleines, schwaches Kind soll der Retter der Welt sein.                                                                                                      

Und zwei uralte Leute, sicher schon fast blind und taub erkennen in diesem Säugling den Retter der Welt, das Licht Gottes.

Sie brechen in Lob und Jubel aus, und werden damit zu Kündern eines Heiles, das den Jungen, den Dynamischen und Potenten anscheinend verborgen bleibt, weil diese wohl dafür keinen Blick haben und kein Herz. Denn das Heil, das Licht, das sieht man nur mit einem Herzen, das in Gott verankert ist.                                                                                                    

Denn Gott hat wieder einmal das Kleine und Schwache erwählt, das, was in den Augen der Großen und Erfolgreichen eher ein „Nichts“ ist, um in der Welt Großes zu tun:

Ein kleines, schwaches Kind – und zwei alte Leute. Wir hören viel zu oft: Nein, das ist nicht möglich. Sie sind zu alt; zu jung – nicht qualifiziert, nicht erwünscht…                                                                                

Wie anders dagegen bei Gott: Keiner ist zu klein, niemand zu alt und kein Mensch zu schwach damit ER, unser Gott, nicht doch noch Großes mit ihm vollbringen könnte....                                                                                                  

Weil Gott uns nicht hängen lässt mit unseren Schwachheiten und Unzulänglichkeiten, weil er uns nicht abschreibt, wenn etwas schiefgelaufen und gescheitert ist, sondern weil er uns liebt, weil er uns haben will in seiner Welt und weil er uns braucht, braucht, um mit uns und durch uns in irgendeiner Weise SEINE Liebe zu den Menschen zu bringen –und sei es auch noch so unvollkommen und schwach –wenn ER es will, dann wird es uns gelingen.

Denn er ist es, der wählt und er-wählt. Auch das Kleine, das Geringe, das, was eigentlich in den Augen der Menschen nichts ist.

Er ist es, der uns in seine Nähe führt und sich uns schenkt, um genau damit alles möglich zu machen, was für IHN zählt und wichtig ist – und das schafft er sicher auch in unserem Leben. 

Ihre Gemeindereferentin Carmen Kremser 

candles-8270380_1280 (c) pixabay

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