Friedensgebet St. Joseph - 07. März 2022

07.03.22, 22:42
  • Friedensgebete
Melanie Brodeßer

Begrüßung, Kreuzeichen mit Bibelvers und Gedanken

Eröffnung

Kreuzzeichen – Im Namen des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes – Amen

 

Bibelvers – Und seid darauf bedacht, zu wahren die Einigkeit im Geist durch das Band des Friedens – Epheser 4, 3

 

Frieden – (von althochdeutsch fridu „Schonung“, Freundschaft) ist allgemein definiert als ein heilsamer Zustand der Stille oder Ruhe, als Abwesenheit von Störung oder Beunruhigung und besonders von Krieg.

Frieden ist das Ergebnis der Tugend der „Friedfertigkeit“ und damit verbundener Friedensbemühungen. .

Friede ist im heutigen Sprachgebrauch der allgemeine Zustand zwischen Menschen, sozialen Gruppen oder Staaten, in dem bestehende Konflikte in rechtlich festgelegten Normen ohne Gewalt ausgetragen werden.

Quelle: Wikipedia

 

So kann man es per Definition aus Wikipedia dem Internet entnehmen. Wie zerbrechlich dieser Zustand und unsere Sicherheiten sind und wie gefährdet unsere Ordnung ist, das erleben wir in diesen Tagen.

Wütend und fassungslos erleben wir, wie Machthaber die Freiheit und das Leben vieler Menschen gefährden. Am Rand Europas hat ein Krieg begonnen und wir fragen uns, was geschieht als Nächstes?

Was können wir tun, wie können wir helfen, welchen Informationen können wir noch trauen. Wie können auch wir etwas bewegen?

So suchen wir Zuflucht bei Dir und Schutz. Wir bringen dir unsere Sorgen und bitten Dich für die, die um ihr Leben fürchten und für die, die sich beharrlich für friedliche Lösungen einsetzen.

Wir beten mit den Worten aus Psalm 34; 15 „Lass ab vom Bösen und tue Gutes; suche Frieden und jage ihm nach!“

Amen

 

Glaube, Hoffnung, Liebe

"From a distance" - Bette Midler

 

Wir haben gerade das Lied “From a distance” von Bette Midler gehört, der Text der letzten Strophe lautet wie folgt:

Aus der Ferne betrachtet
Siehst du aus wie mein Freund,
Gerade noch so gedacht, haben wir Krieg.
Aus der Ferne betrachtet
Kann ich es einfach nicht verstehen,
Für was all das Kämpfen gut sein soll.
Aus der Ferne betrachtet
Ist hier Harmonie,
Und dieses Echo geht durch das ganze Land.
Und es ist die Hoffnung der Hoffnungen,
Es ist die Liebe der Liebe,
Es ist das Herz von jedem einzelnen Menschen.

Hier ist die Sprache von Hoffnung und Liebe – Glaube, Hoffnung, Liebe – die drei nicht allein christlichen Tugenden…

Aber was ist der Glaube?

Glauben muss man. Die Frage ist nur, was, woran, und vor allem: wie man glaubt. Jede Überzeugung enthält den Glauben daran, dass es sich so verhält, wie die Überzeugung es sagt. Ohne diese Verbindung könnte uns keinerlei Festlegung gelingen – weder in der Theorie noch in der Praxis. Wer aber überhaupt etwas – und also vieles – glaubt, wird auch an etwas – und an mehr als nur an Eines oder Einen – glauben. An etwas zu glauben bedeutet, einer Person, Sache oder Instanz einen Wert zuzuschreiben – und überzeugt zu sein, dass hierin etwas Gutes liegt.

 Die Stärken eines starken wie eines schwachen Glaubens liegen darin, dass er sich angreifbar macht: durch seine Gründe, mit denen er die Gegengründe vorerst in Schach hält, durch seine Zweifel, mit denen er für Korrekturen und Konversionen offen bleibt. Die Ethik des Meinens erlaubt kein unbedingtes, sie verlangt ein bedingtes Vertrauen in das eigene Urteil. Sie erfordert Sorgfalt bei seiner Bildung und Umsicht bei ihrer Verwaltung, gepaart mit dem täglichen Widerstand gegen Leichtgläubigkeit und Dogmatismus. Wer alles glaubt, ist so verloren wie derjenige, der in allem nur eine Wahrheit erkennt.

Aber was ist Hoffnung? 

Wer glaubt, glaubt, was er glaubt. Wer an etwas glaubt, hofft wenigstens, dass das, woran er glaubt, auch wirklich etwas wert ist. Es gibt keine normativen Überzeugungen ohne eine wie immer zaghafte Hoffnung darauf, dass die Mächte des Guten nicht gänzlich unterliegen werden.

Glaubende müssen hoffen, denn sonst könnten sie nicht an etwas glauben; sie hätten keinen Sinn für den Wert ihres Glaubens. Hoffende müssen glauben, denn sonst könnten sie nicht auf etwas hoffen; sie hätten keinen Schimmer, worauf sich ihre Hoffnung richtet. Hoffnung ist eine Tugend des begründeten Glaubens an etwas.

Und Was ist Liebe?

Lieben – das bringt uns an die Grenze.  Ob und wie man liebt und geliebt wird, und selbst, wie sehr man zu lieben vermag, ist immer auch Glückssache, aber in aktiver und passiver Bedeutung liebesfähig zu sein und liebesfähig zu bleiben – das ist eine Tugend, und gewiss nicht irgendeine. Diese Fähigkeit eröffnet den Menschen nicht allein eine Grunddimension eines für sie selbst guten Lebens. Sie stellt darüber hinaus – und gleichzeitig – eine entscheidende Wurzel der Anteilnahme am Leben anderer dar. Denn zu lieben heißt, sich auf andere einlassen und diese doch sie selbst sein lassen zu können. 

Quelle: Revue Internationale de Philosophie

Stille - Gebet

Wie gut, dass Jesus am Schluss selber die Grenze des Liebens nennt: Liebe den Nächsten, wie Dich selbst. Nicht mehr. Auch nicht weniger

 

Stille 

So halten wir inne in einem Moment der Stille und gedenken der Opfer, die der Krieg bis jetzt gefordert hat

Stille 

Schauen auf die Menschen, die aus ihrer Heimat der Ukraine flüchten mussten

Stille

Schauen auf das, was uns sorgt.

Stille

Wir schauen auf das, was wir hoffen

Stille

Wir schauen auf Gott

Lied – Meine Seele ist Stille in Dir

Lesung

Matthäus 18; 21-35

Das Wort Gottes

Da trat Petrus zu ihm und fragte: Herr, wie oft muss ich meinem Bruder vergeben, wenn er sich gegen mich versündigt? Siebenmal? Jesus sagte zu ihm: Nicht siebenmal, sondern siebenundsiebzigmal. Mit dem Himmelreich ist es deshalb wie mit einem König, der beschloss, von seinen Dienern Rechenschaft zu verlangen. Als er nun mit der Abrechnung begann, brachte man einen zu ihm, der ihm zehntausend Talente schuldig war. Weil er aber das Geld nicht zurückzahlen konnte, befahl der Herr, ihn mit Frau und Kindern und allem, was er besaß, zu verkaufen und so die Schuld zu begleichen. Da fiel der Diener vor ihm auf die Knie und bat: Hab Geduld mit mir! Ich werde dir alles zurückzahlen. Der Herr hatte Mitleid mit dem Diener, ließ ihn gehen und schenkte ihm die Schuld. Als nun der Diener hinausging, traf er einen anderen Diener seines Herrn, der ihm hundert Denare schuldig war. Er packte ihn, würgte ihn und rief: Bezahl, was du mir schuldig bist! Da fiel der andere vor ihm nieder und flehte: Hab Geduld mit mir! Ich werde es dir zurückzahlen. Er aber wollte nicht, sondern ging weg und ließ ihn ins Gefängnis werfen, bis er die Schuld bezahlt habe. Als die übrigen Diener das sahen, waren sie sehr betrübt; sie gingen zu ihrem Herrn und berichteten ihm alles, was geschehen war. Da ließ ihn sein Herr rufen und sagte zu ihm: Du elender Diener! Deine ganze Schuld habe ich dir erlassen, weil du mich so angefleht hast. Hättest nicht auch du mit jenem, der gemeinsam mit dir in meinem Dienst steht, Erbarmen haben müssen, so wie ich mit dir Erbarmen hatte? Und in seinem Zorn übergab ihn der Herr den Folterknechten, bis er die ganze Schuld bezahlt habe. Ebenso wird mein himmlischer Vater jeden von euch behandeln, der seinem Bruder nicht von ganzem Herzen vergibt.

 

Heute geht es um Zorn, aber vor allem auch um Vergebung. Nicht um Machtausübung und das „Erkämpfen einer eigenen Ordnung, nach „eigenen Gesetzten“ auch mit der Bereitschaft, dafür die Leben vieler Menschen, zu opfern“

Erbarmen üben und nicht Vergeltung. Das ist es, worauf es “im Himmelreich“ und auf Erden ankommt.

Gemeinsames Gebet - Vater unser - Friedensgruß

Darum lasst uns beten

Wir beten für die Menschen in der Ukraine, in Russland und in ganz Europa

Wir beten für all die Verantwortlichen, dass sie Wege aus der Eskalation finden

Erweiche die Herzen derer, die hart geworden sind

Bewahre uns vor der Willkür der Mächtigen dieser Welt und bringe sie zur Erkenntnis ihrer Grenzen.

Segne uns mit deinem Frieden

Gemeinsam beten wir – Vater unser

Und so wollen auch wir uns versöhnen und uns gegenseitig den Frieden schenken. Deshalb gebt den Friedensgruß euch gegenseitig durch ein Nicken weiter.

Segen

Lied: "Give Peace a Chance" - John Lennon und Joko Ono

Gebt dem Frieden eine Chance – das wünschen wir für alle Menschen die heute hier sind und für die Menschen der Welt. Denn jeder kann etwas für den Frieden tun: Toleranz gegenüber anderen gehört dazu. Frieden beginnt bei uns, in unserer Familie, vor unserer Haustür, mit unseren Nachbarn, in unseren Städten, in unserer Gesellschaft. Nur eine Gesellschaft, die in Frieden miteinander lebt, kann auch nach außen den Frieden stiften.

Segen

"Der Herr segne dich und behüte dich. Der Herr lasse leuchten sein Angesicht über dir und sei dir gnädig. Der Herr erhebe sein Angesicht auf dich und schenke dir Frieden."

Amen

Kirchengemeinde St. Servatius

Mühlenstraße 6
53721 Siegburg

Notruf für Krankensalbung:
0152-02697547

Das Pastoralbüro ist für den Publikumsverkehr geöffnet:

Mo - Do       09:30 - 13:00 Uhr
Fr                  09:30 - 12:00 Uhr

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