Friedensgebet St. Servatius - 11. März 2022

13.03.22, 07:45
  • Friedensgebete
Andrea Kern und Janna Segger

Liturgische Eröffnung

Lied: Kommt doch her zu mir (God for You(th) 722)


Wie zerbrechlich unsere Sicherheiten sind,
wie gefährdet unsere Ordnungen,
das erleben wir in diesen Tagen.

Wütend und fassungslos erleben wir, 
wie Machthaber die Freiheit und das Leben vieler Menschen 
für ihre eigenen Zwecke mit Füßen treten,
wie nun in Europa ein Krieg tobt. 

Was geschieht als Nächstes? 
Welchen Informationen können wir trauen? 
Was könnten wir tun, das helfen oder etwas bewegen würde?

Wir suchen Zuflucht und kommen zu dir, dem dreieinigen Gott,
dem Vater, dem Sohn und dem heiligen Geist.

Wir suchen Zuflucht und Schutz, 
innere Ruhe und einen Grund für unsere Hoffnung. 
Wir suchen Zuflucht und Schutz,
zeige uns den Weg. 

 

          Ich erhebe meine Augen zu den Bergen: 
Woher kommt mir Hilfe?  

          Meine Hilfe kommt vom Herrn, 
der Himmel und Erde erschaffen hat. 

          Er lässt deinen Fuß nicht wanken; 
dein Hüter schlummert nicht ein. 

          Siehe, er schlummert nicht ein 
und schläft nicht, der Hüter Israels. 

          Der Herr ist dein Hüter, 
der Herr gibt dir Schatten zu deiner Rechten. 

          Bei Tag wird dir die Sonne nicht schaden 
noch der Mond in der Nacht. 

          Der Herr behütet dich vor allem Bösen
er behütet dein Leben. 

          Der Herr behütet dein Gehen und dein Kommen 
von nun an bis in Ewigkeit.

Kyrie

Friedensgebet St. Servatius 11.03. (c) Martina Sedlaczek

Kyrie

Herr Jesus Christus, du weist uns den Weg von Frieden und Hoffnung.
Herr erbarme dich.

Du weist uns den Weg von Frieden und Gerechtigkeit.
Christus erbarme dich.

Du weist uns den Weg von Frieden und Liebe.
Herr erbarme dich.

Friedensgeschichte und Friedenszeichen

Eine Geschichte des Friedensaktivisten und Autors Kurt Kauter

„Sag mir, was wiegt eine Schneeflocke?", fragte die Tannenmeise die Wildtaube. „Nicht mehr als Nichts", gab diese zur Antwort. „Dann muss ich dir eine wundersame Geschichte erzählen", sagte die Meise. 
„Ich saß auf einem Ast einer Fichte, dicht am Stamm, als es zu schneien anfing; nicht etwa heftig mit Sturmgebraus, nein, wie im Traum, lautlos und ohne Schwere. Da ich nichts Besseres zu tun hatte, zählte ich die Schneeflocken, die auf die Zweige und Nadeln meines Astes fielen und darauf hängenblieben. Genau 3.741.952 waren es. Als die 3.741.953. Flocke niederfiel - nicht mehr als Nichts, wie du sagst -, brach der Ast ab." 
Damit flog die Meise davon. Die Taube sagte zu sich nach kurzem Nachdenken: 
„Vielleicht fehlt nur eines einzigen Menschen Stimme zum Frieden der Welt." 

Vielleicht genügt tatsächlich eine einzige Stimme, ein Zeichen zu setzen für den Frieden. Jesus hat uns vorgelebt, was eine einzige Stimme bewegen kann. 

Er hat sich für den Frieden eingesetzt. Er hat sich dafür eingesetzt, dass Gewalt nicht mit Gewalt erwidert werden soll, weil Vergeltung die Spirale der Gewalt noch weiter ankurbelt. Jesus versuchte, den Teufelskreis der Gewalt zu durchbrechen. 

Und: Was können wir tun?  Lassen Sie uns, jeder für sich, überlegen. Es gibt vieles, was jeder Einzelne für den Frieden tun kann. 
Wir können Krieg und Gewalt verurteilen, wo immer wir sind. 
Wir können für den Frieden beten.
Die Älteren, können den Jüngeren erzählen, wie furchtbar der Krieg war und wie sehr Menschen gelitten haben! Erzählen Sie alles, auch damit die Menschen Verständnis für Flüchtlinge bekommen! 

„Selig sind, die Frieden stiften, denn sie werden Gottes Kinder heißen“, sagte Jesus. Ich wünsche uns, dass wir Friedensstifter sein können – und sei jeder einzelne Beitrag auch so klein wie eine Schneeflocke.

Wir laden Sie ein, für jede Idee und jeden Wunsch nach Frieden hier vorne am Altar eine Kerze anzuzünden. Wenn wir uns dann vorstellen, dass Menschen auf der ganzen Welt im Streben nach Frieden eine Kerze anzünden, entsteht ein riesiges Lichtermeer! 


Lied „Ein Funke aus Stein geschlagen / Licht in dir geborgen“ GfY 632

Friedensgebet St. Servatius 11.03. (c) Martina Sedlaczek

Fürbitten und Vater unser

Liedruf „Du sei bei uns“ GfY 105 


Herr, bei dir suchen wir Zuflucht und Schutz und bringen dir unsere Sorgen und Bitten.

         Herr unser Licht, 
wir bitten für die Opfer des Krieges in der Ukraine, für alle Kinder, Frauen und Männer, die im Krieg in der Ukraine und in anderen Kriegen dieser Welt ihr Leben verlieren.

          Herr unser Licht,
wir bitten für alle Menschen die als Opfer der Gewalt ihre Heimat verlassen müssen und auf der Flucht sind, die in täglicher Angst vor Angriffen leben und hilflos der Gewalt des Krieges ausgesetzt sind.

          Herr unser Licht,
wir bitten für die Politikerinnen und Politiker in unserem und allen Ländern, dass sie selbstbewusst für Frieden und Gerechtigkeit Verantwortung übernehmen.

          Herr unser Licht,
wir bitten die Regierenden in Russland und anderswo auf der Welt, dass sie ihre Engstirnigkeit und selbstsüchtiges Prestigedenken überwinden und sich ihrer Verantwortung für den Frieden der Welt und das Leben der Menschen bewusst werden.

          Herr unser Licht,
wir bitten am heutigen Gedenktag für Opfer terroristischer Gewalt aber auch für die Opfer von Terroranschlägen und Terrordrohungen. Unschuldige Menschen wurden und werden gleichsam als Stellvertreter unserer freien Gesellschaft zur Zielscheibe radikaler, demokratie- und menschenverachtender Gewalt. Gib unseren Politikern und unserer Gesellschaft die Entschlossenheit, für eine bestmögliche Prävention zu sorgen, Radikalisierungen zu verhindern und jeder Art von Menschenhass entgegenzutreten

          Herr unser Licht,
wir bitten für alle Friedensstifter weltweit, die sich nicht mit Krieg und Terror abfinden und den Kreislauf von Hass und Gewalt durchbrechen wollen, dass sie nicht mutlos werden und ihre Saatkörner des Friedens aufgehen.

          Herr unser Licht,
wir bitten für uns selbst, dass wir der Gewalt und dem Bösen widerstehen und Kraft finden, an einer Welt mitzubauen, in der Frieden und Gerechtigkeit wohnen, dass wir es schaffen, die Mauern von Angst, Gewalt und Hass zu durchbrechen. 

Herr, du bist in unserer Mitte. Wir dürfen dich Vater nennen. Darum beten wir gemeinsam zu dir:

Vater Unser im Himmel

Nur Liebe vertreibt Hass von Martin Luther King Jr.

Die letztendliche Schwäche der Gewalt ist, 
dass sie eine nach unten führende Spirale ist, 
die genau das befruchtet, was sie versucht zu zerstören. 

Statt das Übel zu verringern, vervielfacht sie es. 
Durch Gewalt magst du den Lügner ermorden, 
aber du kannst nicht die Lüge ermorden, noch die Wahrheit etablieren. 

Durch Gewalt magst du die Hassenden ermorden, 
aber du kannst nicht den Hass ermorden. 
Tatsächlich vergrößert Gewalt nur den Hass ... 

Gewalt mit Gewalt zu vergelten, multipliziert die Gewalt, 
fügt noch größere Dunkelheit einer Nacht hinzu, die schon keine Sterne mehr kennt. 
Dunkelheit kann nicht Dunkelheit vertreiben; nur Licht kann dies tun. 
Hass kann nicht den Hass vertreiben; nur Liebe kann dies.

Friedensgebet und Segen

Zum Abschluss wollen wir gemeinsam ein Friedensgebet aus Nicaragua beten (GL 20,2)

Herr, allmächtiger Gott,
der du die Welt trägst,
gib, dass alle, die Verantwortung haben,
erfüllt werden mit Weisheit und Kraft, 
damit sie ihre Aufgabe vollbringen zum Leben
und nicht zum Verderben der Welt. 

Dir empfehlen wir die Menschen in Rechtlosigkeit
und unter Unrechtsregimen an:
die Gequälten und zu Unrecht verhafteten,
die Gefolterten,
die Heimatlosen,
auf der Flucht und in Lagern
und die Hungernden.

In einer Welt der Angst
hilf uns, die Hoffenden zu bleiben
durch Jesus Christus, unsern Herrn

Schlusssegen

Es segne und behüte euch der allmächtige und barmherzige Gott, der Vater, der Sohn und der Heilige Geist.

 

Lied: „Unfriede herrscht auf der Erde“ GfY 201

Kirchengemeinde St. Servatius

Mühlenstraße 6
53721 Siegburg

Notruf für Krankensalbung:
0152-02697547

Das Pastoralbüro ist für den Publikumsverkehr geöffnet:

Mo - Do       09:30 - 13:00 Uhr
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