Die diesjährige Pfingstaktion hat die Weitergabe des Glaubens in der heutigen Zeit zum Thema. So entstand das Leitwort „dem glaub´ ich gern! Was OST und WEST verbinden kann“. Dann brach der Krieg in der Ukraine aus. Krieg in Europa, wir hätten es nicht für möglich gehalten.
Ein Sturm nach dem anderen erschüttert unser Leben, die Coronapandemie, der sexuelle Missbrauch in der katholischen Kirche, die Flutwellen im letzten Jahr, seit Jahren Krieg und Gewalt in Syrien und im Irak sowie in vielen Ländern in Afrika. und jetzt in der Ukraine. Stürme wie Arbeitslosigkeit, schwere Erkrankungen von geliebten Menschen, Einsamkeit – wir alle kennen unsere ganz persönlichen Stürme, Angst überflutet die Menschen und sie können nicht mehr sagen „dem glaub' ich gern!“
Da kann es hilfreich sein, sich an die biblische Erzählung von Jesus, der mitten in der Nacht und bei stürmischer See übers Wasser geht und dann auch Petrus übers Wasser gehen lässt, zu erinnern. Sie steht als Bild für das Leben und seine vielen schwierigen Situationen, die es zu bewältigen gilt.
Die Jünger waren zum Fischen auf den See Genezareth hinausgefahren und in einen Sturm geraten. Angst hatte sie erfüllt. Jesus, der an Land geblieben war um zu beten, ging über das Wasser zu ihnen hin.
Zuerst hielten sie ihn für ein Gespenst und erschraken, erst als er sagte „Habt Vertrauen, ich bin es; fürchtet euch nicht!“ fasste Petrus Vertrauen und ging Jesus auf dem Wasser entgegen. Als er Wind und Wellen spürte, bekam er Angst und drohte unterzugehen, Jesus nahm ihn bei der Hand und rettete ihn. In größter Not erkannten die Jünger Jesu im ersten Moment nicht, so gefangen waren sie in ihrer Angst.
Gott kann unsere Schwierigkeiten nicht hinwegfegen, er kann uns aber sagen, was wir „Unmögliches“ tun können, er bietet Lösungswege an, damit umzugehen. Wenn wir trotz aller Ängste offen bleiben, hörend und nicht mit den anderen ängstlich im Boot sitzen bleiben, dann erkennen wir in den Gespenstern die Hilfe, dann findet sich ein Weg. Selbst wenn wir unterwegs zweifeln, wie Petrus, der mutig aussteigt und dann doch wieder von den Wellen und dem Wasser überwältigt wird, wenn wir immer wieder unseren Blick auf Gott richten, dann erkennen wir die helfende Hand. Lassen wir die Angst nicht Oberhand gewinnen über das Vertrauen in Gott, verlieren wir ihn nicht aus den Augen. Jesus macht es uns vor: Sich immer wieder in die Stille zum Gebet zurückziehen, entschleunigen, ausruhen, sich bereitmachen und sich öffnen für Gott und für seine Hilfen, für sein Wort.
Dann erkennen wir sie auch: Die Menschen, denen ich gern glaube. Die Orte, an denen ich gerne glaube. Die Gemeinschaften, in denen ich gerne glaube. Denn wir können unseren Glaubensweg nicht alleine gehen, wir sind miteinander unterwegs. Die große Glaubensgemeinschaft trägt und stützt. Gemeinsame Riten und Formen können Halt geben, so fühlt man sich selbst im Ausland mit einer fremden Sprache in der Heiligen Messe zu Hause.
Lassen auch wir uns an Pfingsten neu vom Heiligen Geist beflügeln, schöpfen wir Kraft und Mut, spüren wir, dass sich die innerliche Leere mit der Liebe füllt, die von Gott kommt.
Das wünscht Ihnen
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